Publication – Dieter Geuenich und Uwe Ludwig (éd.), « Libri vitae. Gebetsgedenken in der Gesellschaft des Frühen Mittelalters »

Die Libri vitae (Gedenkbücher, Verbrüderungsbücher) galten im Mittelalter als Abbilder des in der Heiligen Schrift erwähnten « himmlischen Lebensbuches ».

Klostergemeinschaften, die solche Libri vitae führten, verpflichteten sich zum Gebet für die Eingetragenen, die zugleich die Hoffnung hegten, beim Jüngsten Gericht einen gnädigen Richter zu finden. Für die historische Forschung sind die Libri vitae von Interesse, weil sie die eingetragenen Personen in ihrem sozialen Kontext abbilden – als Angehörige von Familien und Sippen, Mönchs- und Nonnenkonventen, Kanonikergemeinschaften und Domkapiteln, Priestergenossenschaften, Pilgergruppen oder Gesandtschaften. Der vorliegende Band gibt zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über die Libri vitae der Karolingerzeit.

Libri vitaeTable des matières :

Vorwort
Einleitung

I. Memoria, Memorialquellen und ihre Erforschung

Rudolf Schieffer – Memorialquellen in den Monumenta Germaniae Historica
Joachim Wollasch – Formen und Inhalte mittelalterlicher memoria

II. Die Ordnung des Gedenkens in frühmittelalterlichen Libri Vitae

Meta Niederkorn-Bruck – Nomina scripta sunt in coelo
Franz-Josef Jakobi – Der Liber Memorialis von Remiremont
Dieter Geuenich – Das Reichenauer Verbrüderungsbuch
Uwe Ludwig – Die beiden St. Galler Libri vitae aus dem 9. Jahrhundert
Alfons Zettler – Otmars Gefährten. Studien zum St. Galler Gelübdebuch und zu den ältesten St. Galler Mönchslisten
Thomas Schilp – Überlegungen zur Sakramentarhandschrift D 1 als Liber vitae der Essener Frauenkommunität

III. Personen und Personengruppen in der frühmittelalterlichen Gedenküberlieferung

Nicolangelo D’Acunto – Mönchs- und Nonnenkonvente aus dem Regnum Italiae in den Libri vitae
Jens Lieven – Großgruppeneinträge in den Libri memoriales. Anmerkungen zu Bischöfen der späten Karolingerzeit im Kontext großer Gruppen

Farbtafeln

Eva-Maria Butz – Herrschergedenken als Spiegel von Konsens und Kooperation. Zur politischen Einordnung von Herrschereinträgen in den frühmittelalterlichen Libri memoriales
Maximilian Diesenberger – Könige und Herzöge im Salzburger Verbrüderungsbuch um 800
Herwig Wolfram – Die Libri vitae von Salzburg und Cividale und das Bayerische Ostland (799–907)
Andreas Bihrer – Angelsächsische Könige in der kontinentalen Memorialüberlieferung

IV. Sparchwissenschaftliche Forschungen zu frühmittelalterliche Libri Vitae

Wolfgang Haubrichs – Romanische und bairische Personennamen im Salzburger Verbrüderungsbuch
John Insley – The Old English and Scandinavian Personal Names of the Durham Liber Vitae to 1200

Informations pratiques :
Dieter Geuenich und Uwe Ludwig (éd.), Libri vitae. Gebetsgedenken in der Gesellschaft des Frühen Mittelalters, Vienne-Cologne-Weimar, 2015. 464 S. 52 s/w- u. 32 Farbabb., 23 x 15.5 cm. ISBN : 978-3-412-20943-8. 52,90 €.

Source : Böhlau

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