Pfingsttagung des Hansischen Geschichtsvereins
Unna, 10.-12. Juni 2025

Die Forschungen zur Hanse haben sich mit wenigen Ausnahmen vor allem auf die großen (See- und Fluss-)Städte konzentriert. Umfangreiche Archive, herausragende Kaufmannspersönlichkeiten und die historiographischen Umstände haben diesen Trend begünstigt. Aber: « Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht“ (Goethe 1819). Und so stellt sich die Frage, was die vielen mittleren und kleineren Mitglieder in der Gemeinschaft der Städte und Kaufleute beigetragen haben, auch solche, die selbst nicht zu dieser gezählt werden können, aber mit der Wirtschaft im Hanseraum verflochten waren. Bei einigen Regionen, wie zum Beispiel im westfälischen Raum um Unna, lässt sich auf Textil- und Metallverarbeitung hinweisen, andere Standorte sind etwa bekannt für ihr Bier oder lieferten agrarische Erzeugnisse.

Die Pfingsttagung des Hansischen Geschichtsvereins wird solche Plätze in den Blick nehmen. An Einzelbeispielen sollen die Produktion und/oder die Handelsbeziehungen dieser Städte vorgestellt werden, wobei die Definition klein/mittel bewusst offen gehalten werden soll. Durch diese Beispiele soll versucht werden, eine weitere Facette der Hansegeschichte deutlich zu machen, und soll die Verankerung dieser Organisation im gesamten Raum aufgezeigt werden.

Wir erhoffen uns Ihre Beiträge u.a zu den Themen:
– Wirtschaftliche Spezialisierung in einer Stadt oder Region (z.B. Metallverarbeitung, Tuchproduktion, Brauerei, Herstellung landwirtschaftlicher Produkte etc.)
– Rechtlicher Rahmen, Rohstoffversorgung, Techniken, Organisation städtischer Produktion
Verflechtung, Verkehrs- und Handelsbeziehungen einer Stadt oder Region (Stadt-Umlandbeziehungen, Beziehungen zwischen Klein-, Mittel- und Portalstädten, Kaufleutebeziehungen, Transportbedingungen etc.).

Bitte senden Sie Ihre Themenvorschläge mit einem kurzen Abstract bis zum 15. September 2024 an
Prof. Rudolf Holbach, rudolf.holbach@uni-oldenburg.de
oder
Ass. Prof. Carsten Jahnke, jahnke@hum.ku.dk

Source : H-Soz-Kult