Colloque – Burg und Konflikt in Mittelalter und Neuzeit

Burgen stehen wie kaum ein anderer Bautypus für Macht – und für Konflikt. Die Tagung in Tübingenwidmet sich ihrer Rolle in kriegerischen Auseinandersetzungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart: als militärische Stützpunkte, Symbole von Herrschaft oder Ziel intentioneller Zerstörung. Im Fokus stehen bekannte Konflikte – etwa die Belagerung der Burg Hohentübingen (1078), der Städtekrieg (1377) oder der Bauernkrieg von 1525, dessen 500. Jahrestag einen zentralen Schwerpunkt bildet. Dabei wird auch der Blick auf frühere und internationale bäuerliche Erhebungen wie die Bundschuhbewegung oder den Aufstand in Tirol (1526) gerichtet. Neben historischen Perspektiven stehen auch aktuelle Fragen im Mittelpunkt: Wer trägt Verantwortung für Erhalt, Sanierung und Vermittlung? Welche Interessen und Konflikte treffen beim Umgang mit Burgen heute aufeinander – zwischen Denkmalschutz, öffentlicher Nutzung und touristischem Anspruch? Die Tagung bringt Fachleute aus Geschichte, Archäologie und Bauforschung und zusammen – und bietet Raum für neue Perspektiven auf Burgen als Orte der Auseinandersetzung, damals wie heute.

Donnerstag, 30. Oktober 2025

12:30 – 13:00 Uhr
Ankunft & Anmeldung

13:00 – 13:30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Die Veranstalter

13:30 – 14:15 Uhr
Burgen als Spiegel von Konflikten – Dargestellt am Beispiel der Warthauser Burgen
Stefan Uhl

14:15 – 15:00 Uhr
Burg und Konflikt aus archäologisch-historischer Perspektive. Aktuelle Tübinger Forschungen
Michael Kienzle

15:00 – 15:45 Uhr
Belagerungen und verhinderter Burgenbau zwischen Oberrhein, Hochrhein und Baar
Heiko Wagner

Kaffeepause

16:00 – 16:45 Uhr
Burgbrechungen im Spätmittelalter am Oberen Neckar
Timm Radt

16:45 – 17:30 Uhr
Der Burgstall Hohengenkingen, Sonnenbühl (Landkreis Reutlingen). Heruntergekommener Adelssitz mit Konflikterfahrung sucht mediale Begleitung
Sören Frommer

Pause

18:00 – 19:00 Uhr
Eröffnung des Burgenforschungszentrums an der Universität Tübingen mit anschließendem Empfang
im Rittersaal auf Schloss Hohentübingen

Freitag, 31. Oktober 2025

9:00 – 9:45 Uhr
Die Reichsburg Cham – verloren, vergessen, neu im Fokus
Natascha Mehler, Adrian Brombach, Gabriele Raßhofer

9:45 – 10:30 Uhr
Wetzlar und Kalsmunt: neue archäologische Erkenntnisse zur Interaktion zwischen Reichsstadt und Reichsburg
Felix Teichner

Kaffeepause

10:45 – 11:30 Uhr
Hauenstein, eine Burg wird ans Licht gebracht
Harald Rosmanitz

11:30 – 12:15 Uhr
Ein königlicher Zug gegen „Raubburgen“ – Höhepunkt eines Konfliktes zwischen dem Mainzer Erzbischof Johann II. und König Ruprecht im Jahr 1405
Lina Schröder

12:15 – 13:00 Uhr
«Rietpurg verbrent und gewüst» – Archäologische Nachweise für die Belagerung und Zerstörung der Riedburg bei Köniz (Kanton Bern)
Elias Flatscher, Tim Biber

Mittagspause

14:00 – 14:45 Uhr
Führung Schloss Hohentübingen
Christian Ottersbach

15:00 – 15:45 Uhr
1000 Jahre Cucagna. Konflikte um eine friulanische Burg und deren Zukunft
Holger Grönwald, Katharina von Stietencron, Roberto Raccanello

15:45 – 16:30 Uhr
Häuptlingskämpfe an der Nordseeküste. Interfamiliäre Konflikte und Befestigungsbau in agrarisch geprägten Landschaften der Frieslande während des Spätmittelalters
Thorsten Becker, Stefan Krabath, Sonja König

16:30 – 17:15 Uhr
Wiederentdeckt im Acker – die Niederungsburg von Sottrum, Landkreis Hildesheim
Sebastian Messal

Kaffeepause

17:30 – 18:15 Uhr
Burgen in der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523): Wellenbrecher der Konfliktdynamik
Christian Karl Frey

18:15 – 19:00 Uhr
Sporen am Bundschuh. Niederadel, Burgen und der Bauernkrieg in Württemberg 1524/25
Jonas Froehlich

Samstag, 01. November 2025

9:00 – 9:45 Uhr
Belagert, beschossen, zur Festung ausgebaut – die Burgen des Erzbistums Salzburg zur Zeit des Salzburger Bauerkrieges von 1525/26
Tanja Kilzer

9:45 – 10:30 Uhr
Auseinandersetzungen um Burgen in Thüringen während des Bauernkriegs 1525 – eine Bestandsaufnahme
Thomas Bienert

Kaffeepause

10:45 – 11:30 Uhr
Die Wachtenburg an der Weinstraße und das Bauernlager 1525
Holger Grönwald

11:30 – 12:15 Uhr
Im Spannungsfeld zwischen herrschaftlichem Zugriff und bäuerlicher Selbstbestimmung?
Spätmittelalterliche Burgen in Nordfriesland und Dithmarschen
Jens Boye Volquartz

12:15 – 13:00 Uhr
Der Zeller Berg unter Beschuss.
Konfliktgeschichten an einer abgegangenen Burg- und Festungsanlage bei Kufstein (Tirol)
Florian Messner

Mittagspause

14:00 – 14:45 Uhr
Burgen als Asylorte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
Ulrich Klein

14:45 – 15:30 Uhr
Symbole oder Stützpunkte der Macht? Die Burgen im Hegau im Dreißigjährigen Krieg
Roland Kessinger

15:30 – 16:15 Uhr
Projekt 3NGELSTEIN
Roland Filzwieser, Immo Trinks, Franz David Eschner

Kaffeepause

16:30 – 17:15 Uhr
Ein Konflikt mit dem preußischen König höchstselbst: Die Nutzungsmöglichkeiten der Burg Altena im frühen 19. Jh.
Lars Laurenz

17:15 – 18:00 Uhr
Burgen unterm Hakenkreuz – „… alles andere als echte wissenschaftliche Forschung“!
Jens Friedhoff

Sonntag, 02. November 2025

Optionale Tagesexkursion

09:00 Uhr
Abfahrt in Tübingen

09:30 – 10:15 Uhr
Schloss Gomaringen
Stefan Uhl

10:45 – 11:30 Uhr
Ruine Hohengenkingen (inkl. aktueller Grabung)
Sören Frommer

Mittagspause Festung Hohenneuffen

13:45 – 14:45 Uhr
Festung Hohenneuffen
Stefan Uhl, Christian Ottersbach, Roland Kessinger

Ca. 16 Uhr
Ankunft in Tübingen

Informations pratiques :

30. Oktober – 2. November 2025

Schloss Hohentübingen, Hörsaal Klassische Archäologie, Burgsteige 11, 72070 Tübingen

Anmeldung bis 10. Oktober 2025 über das folgende Anmeldeformular (docx)  und senden Sie es per E-Mail an sekretariat.ifgl@ifgl.uni-tuebingen.de oder per Post an die im Formular genannte Adresse.

Teilnahmegebühr (Tagungsgebühr):

Tagungsgebühr 50 €

Mitglieder der Universität Tübingen, MAB und DBV: 30 €.

Für Studierende ist der Besuch der Tagung kostenlos.

Der Unkostenbeitrag bei Teilnahme an der Tagesexkursion am 02.11.2025 beträgt 10 Euro.

Source : H-Soz-Kult

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Réseau des médiévistes belges de langue française
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